Die Vermarktung der Tiere dauert von Ende September bis Ende Oktober und ist ein Kraftakt für die ganze Familie, die für den Verkauf ein eigenes Bestell-System entwickelte. Der Betrieb schickt den Kundinnen und Kunden Termine per E-Mail, an denen die vorbestellte Menge an Putenfleisch abgeholt werden kann. Außerhalb dieser Termine findet kein Abverkauf statt. Vor jedem der Verkaufstage werden bis zu 25 Puten in einer lokalen Schlachterei geschlachtet und noch am selben Tag zurückgebracht, damit sie im betriebseigenen Kühlraum aushängen können. Am folgenden Tag werden die Tiere dann zerlegt und die Kundschaft kann die vorbestellten Teile – ganze Pute, halbe Pute oder ein Gourmet-Paket mit Brust und Keulen – abholen.
"Das sind schon sehr intensive Tage“, sagt Claudia Hoffarth. "Aber es lohnt sich auch." Zudem ist das Kundenfeedback durchgehend positiv. Gelobt werden laut Hoffarth vor allem die besondere Fleischqualität und der Geschmack. "Ganz wichtig ist den Kunden aber auch, dass sie wissen, wo das Fleisch herkommt und wie die Tiere gehalten wurden."
Deshalb wird die Putenaufzucht auf der Eselsmühle bewusst transparent gehalten. So liegt das Grünland für den Auslauf direkt an einem stark frequentierten Radweg. Viele der heutigen Stammkunden des Betriebs sind so erst auf Bio-Putenfleisch aufmerksam geworden. Aber auch spontane Betriebsführungen an den Verkaufstagen sind für die Hoffarths selbstverständlich.
"Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserer Bio-Putenhaltung", fasst Claudia Hoffarth ihre Erfahrungen zusammen. "Allerdings sind wir nach dem letzten Verkaufstag auch immer alle froh, dass wir sechs Monate lang nichts mehr mit Puten zu tun haben."