Das kalte Wetter verlangt vor allem für die Jungtiere zusätzliche Aufmerksamkeit. Für junge Kälber ist es bei Umgebungstemperaturen unter 10 °C schwer, sich selbst warmzuhalten. Eine korrekte Unterbringung und zusätzliche Aufmerksamkeit für die Energie- und Wasserversorgung ist dann erforderlich. Für Kälber, die Vollmilch bekommen, ist es besser dreimal eine Portion von 2 bis 2,5 l zu erhalten als das Ganze in zwei Portionen. Beim Einsatz von Milchpulver ist eine Erhöhung der Konzentration eine Lösung. Das sorgt dafür, dass es genügend Energie für Wachstum gibt.
Die Umgebungstemperatur hat Einfluss auf den Energiebedarf des Kalbs. Der Energiebedarf hängt von der produzierten Wärme und dem Wärmeverlust ab. Bei einer niedrigen Außentemperatur braucht ein Kalb zusätzliche Energie um sich warmzuhalten. Wenn es keine zusätzliche Energie über das Futter erhält, wird das Wachstum sinken. Ein Kalb wird zuerst die Energie, die es erhält, dazu benutzen, den Körper auf die richtige Temperatur zu halten. Der Ratschlag ist, während der Wintertage die Milchpulverkonzentration um 10 % zu steigern. Praktisch heißt das eine Erhöhung von 125 g pro l auf 140 g pro l. Das Verhältnis Wasser/Pulver ändert sich also von 1 zu 7 auf 1 zu 6. Wenn Vollmilch gefüttert wird, heißt das, dass ein Kalb 25 % mehr Milch aufnehmen muss. Berücksichtigen Sie das!
Förderung der Pansenfunktion
Ein junges Kalb hat noch keinen funktionierenden Pansen und hat deshalb noch nicht den „eingebauten Ofen“ des erwachsenen Wiederkäuers. Also auch hier ist die Förderung der Pansenfunktion ein Vorteil. Das heißt, dass in einem Frühstadium Kälberstartkörner in Verbindung mit frischem Wasser und Heu angeboten werden müssen.
Wasserversorgung
Neben der Verabreichung von zusätzlicher Energie aus Milch und Milchpulver ist in der kalten Jahreszeit eine gute Wasserversorgung äußerst wichtig. Kälber nehmen ohne Wasser kein Kraftfutter auf, außerdem brauchen Kälber auch in kälteren Zeiten Wasser um den Feuchtigkeitsbedarf zu decken. Deshalb ist es wichtig, mindestens eine halbe Stunde nach dem Füttern von Milch, lauwarmes Wasser zu verabreichen, eventuell mit Elektrolyten, zur Förderung der Aufnahme.
Unterbringung
Bei Frost besteht das Risiko, dass die Wasserschalen zufrieren. Achten Sie also darauf. Genauso wie auf das Einfrieren der Leitungen. Um den Wasserverlust des Jungtiers einzuschränken, ist es außerdem wichtig, dass das Kalb warm und trocken liegen kann. Das heißt ein zugfreier Raum mit zusätzlichem sauberem und trockenem Stroh. Platzieren Sie die Iglus oder fahrbaren Boxen so, dass die Vorderseite vor dem kalten (Ost-) Wind geschützt ist. Auf diese Weise kann man ein Kalb bei niedrigen Temperaturen auch ausgezeichnet aufzüchten.