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29-10-2019

KemperKip: Leistungsstarkes Konzept für Landwirte und Verbraucher

 Bio-Hähnchenfilet

Sind Integrationen die Zukunft?

Der Masthähnchen-Sektor in den Niederlanden ist ein kompakter Sektor. Die große Mehrheit der niederländischen Bio-Hühnerproduktion hat sich dem „KemperKip-Konzept“ angeschlossen. Was beinhaltet das Konzept und ist es ein gutes Beispiel für andere Tiersektoren? Wir fragen Herman Kemper.

Die Wurzeln von Herman liegen in der Region Achterhoek, wo sein Großvater im Jahr 1923 ein Tierfuttermittelunternehmen gründete. Nach der Ausbildung zum Müller beschloss Herman jedoch, eine andere Richtung einzuschlagen. Das KemperKip-Konzept entstand mit dem Bestreben, schmackhafte Produkte „von früher“ auf den Markt zu bringen. „Durch die Verwendung des gleichen Ausgangsmaterials und der gleichen Futterzusammensetzung erhält man ein einheitliches Endprodukt mit konstanter Qualität und gleichbleibendem Geschmack. Und danach sucht der Verbraucher und damit auch der Einzelhändler“, erklärt Herman seine Idee. „Wir begannen mit einigen Masthähnchenzüchtern und einem speziell ausgewählten regionalen Schlachtbetrieb. Bis jetzt haben sich ca. 25 niederländische Ställe an dieses Konzept angeschlossen. Davon sind ca. 80 % Bio-Produzenten. Und die Nachfrage nach Bio-Hühnerfleisch steigt stetig an.“

Strenge Konzeptanforderungen

„KemperKip“ liefert zwei Endprodukte: das Bio-Landhuhn und ein Mais-Freilandhuhn (nicht Bio). Das Kemper Landhuhn wurde vom Tierschutz mit dem höchsten Wert von drei „Beter Leven“-Sternen ausgezeichnet. Die langsam wachsende Rasse, häufig Hubbard-Küken, scharren und bewegen sich viel mehr und erzeugen deshalb ein festeres Fleisch. Das Bio-Futter hat eine sehr konstante Zusammensetzung, besteht zu mindestens 65 Prozent aus Getreide und bezieht die Integration für die Bio-Landhuhn-Betriebe fast komplett über Reudink. Die Anforderungen an die maximale Stallgröße und den verfügbaren Platz plus Auslauf pro Tier entsprechen der EU-Gesetzgebung für Bio-Masthähnchen.

Feststehender Futtergewinn

Herman Kemper
Herman Kemper ist der Gründer und Direktor von KemperKip.

„Ein wichtiges Argument für den Wechsel von Masthähnchenzüchtern ist der garantierte Mindestfuttergewinn,“ erklärt Herman. „Die Landwirte erhalten einen feststehenden Ertragspreis, der auf dem Futterpreis und dem Eintagskükenpreis basiert. Der Landwirt zahlt außerdem Gas, Licht, Wasser, Einstreu und sonstige Unterbringungskosten. Tierarztkosten, Kontrollen und Untersuchungen übernehmen wir. Wenn der Futterpreis steigt, setze ich mich mit den Einzelhändlern zusammen, um einen höheren Ertragspreis zu besprechen. Der Anreiz für die Landwirte, eine bessere Leistung zu erzielen, besteht vor allem in der Verbesserung der Futterverwertung, der Begrenzung von Ausfall und Unterbringungskosten.“

Zukunftspläne

Trotz des bereits hohen Marktanteils gibt es im Absatzmarkt noch viel Wachstumspotenzial. Herman skizziert die Zukunft: „Wir können mit dem Wachstum des Absatzes auf Produktionsniveau in den Niederlanden nicht Schritt halten. Im Moment importiere ich einen großen Teil des Hühnerfleisches von ausländischen Produktionsstätten. Diese erfüllen natürlich auch die strengen Konzeptanforderungen. Die Suche nach neuen Geflügelzüchtern in den Niederlanden ist aufgrund der hohen Anforderungen an Unterbringung, Platzbedarf und Produktionsrechte schwierig. Nur wenn ein bestehender Stall leicht umzubauen ist und genügend Platz für Auslauf vorhanden ist, bietet eine Konzeptteilnahme eine gute Perspektive für den niederländischen Landwirt.“ Zur Reduzierung des Importanteils hat KemperKip daher beschlossen, mehrere neue Ställe unter der Aufsicht eines einzigen Betriebsleiters zu errichten. Die Genehmigungen dafür wurden erteilt. „Ziel ist es, den Importanteil auf weniger als 20 Prozent zu reduzieren“, erklärt Herman den Plan.

Blaupause für andere Sektoren

Auf die Frage, ob ein derartiges Konzept auch in anderen Sektoren funktioniert, antwortet Herman: „Ein starkes Konzept hängt von einem guten Kettenmanagement und zuverlässigen Vereinbarungen ab. Nachfrage und Angebot müssen ausgeglichen sein. Die Stärke unseres Konzepts ist die konstante Qualität, das straffe Kettenmanagement und der garantierte Futtergewinn für den Landwirt“, denkt Herman. „Achten Sie darauf, dass es keine Überproduktion gibt, damit der Verkaufspreis gleich bleibt. Und machen Sie keine Zugeständnisse, zum Beispiel bei der Futterzusammensetzung bei einem steigenden Rohstoffpreis. Die Qualität und Konsistenz des Endprodukts müssen Sie jederzeit gewährleisten können.“

Kemper Landhoen
Ein großer Teil des niederländischen Bio-Hühnerfleisches wird unter dem Markennamen KemperKip verkauft.