Vielfalt im Anbau ist das Schlüsselwort. Die WUR erforscht seit Jahren u.a. die Auswirkungen von Mischkulturen auf die Biodiversität. "Beim Mischanbau sät man zwei Kulturen zusammen auf eine Parzelle", erklärt Sukkel. "Zum Beispiel Mais mit Soja, Stangenbohnen oder Sorghum. Oder Gras mit Wintererbsen. Das Schöne daran ist, dass sich eine Pflanze positiv auf die andere auswirkt. Wenn Sie Leguminosen mit Getreide oder Gräsern mischen, profitieren letztere von dem Stickstoff, der von den Leguminosen freigesetzt wird. Der Durchschnittsertrag wird dann höher sein. Nehmen wir an, ein Hektar, auf dem nur Mais angebaut wird, liefert fünfzehn Tonnen Trockenmasse und ein Hektar mit Buschbohnen fünf Tonnen Trockenmasse. Dann liegt der durchschnittliche Ertrag bei 10 Tonnen pro Hektar. Wenn man jedoch die beiden Kulturen auf beiden Feldern mischt, sieht man in der Praxis, dass der Ertrag auf 12 Tonnen pro Hektar steigt. Abgesehen von der effizienteren Stickstoffausnutzung ist dies auch auf die bessere Lichtdurchdringung zurückzuführen: Die eine Pflanze entwickelt sich etwas früher als die andere und fängt das Licht früher ein. Der Mange-Anbau, wie wir ihn nennen, hat eine höhere Ressourceneffizienz. Wasser, Nährstoffe und Licht werden effektiver genutzt.“